Das Ende der Wahrheit. 1996 – 2016.

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November 1996

Mürten: »Schwimmer ist der Täter«

in Gesellschaft by

Bundeskriminalamt fand keine Hinweise auf Mordtheorie des Angeklagten.

Georg P. Ruschar

München – Oberst Mürten, der Einsatzleiter des Bundeskriminalamtes (BKA) ist überzeugt: Der mutmaßliche Todesschütze aus München heißt Felix Schwimmer. Das haben nun auch die letzten Ergebnisse der Untersuchung nachhaltig bestätigt. Inwieweit die Auswertung der Computerdaten die Ermittlungen vorangetrieben haben, kann oder will Mürten gegenüber der Presse nicht sagen. Auch in Sachen Aschenfund hält sich Mürten bedeckt. »Es handelt sich dabei um kriminalistische Detailarbeit – für die Ermittlung steht inzwischen ohnehin fest: Schwimmer ist der Täter«. Somit wurde Felix Schwimmers Theorie, wonach Berthold Spiegel der eigentliche Täter sei, fallen gelassen. Eine Stellungnahme vom Pflichtverteidiger des Angeklagten war bis dato nicht zu erhalten.

»Es war Notwehr«: Münchner Amokläufer beteuert Unschuld

in Gesellschaft by

Felix Schwimmer bleibt bei seiner Theorie und belastet Berthold Spiegel des mehrfachen Mordes. Spurensuche: Aschenreste geben Rätsel auf. Und: »Brisante Erkenntnisse« vorerst unter Verschluss.

Carl B. Cedern

München/Hamburg – Felix Schwimmer schreit. Schreit und beschwört seine Unschuld. Er sei »völlig unschuldig.« Und er habe seine Frau geliebt. Den Tathergang beschreibt er mit fiebrigen Worten. Rasend schnell. Dabei soll sich Schwimmer mit Mark Markiewitz, einem 40-jährigen Anlageberater aus Dresden, in das Haus zurückgezogen haben. Seine Frau, sein Sohn und die beiden Spiegel-Brüder seien draußen im Garten geblieben. Kurz darauf, so Schwimmers Schilderungen, soll Berthold Spiegel die Waffe gegen seinen eigenen Bruder und Schwimmers Familie gerichtet haben. Details kenne Schwimmer nicht, da er »mit dem Rücken zum Garten« gestanden habe. Lediglich Markiewitz könne die Vorgänge im Garten bemerkt haben, so Schwimmer weiter. Danach habe Berthold Spiegel auf Markiewitz geschossen. »Es war reines Glück, dass ich noch am Leben bin«, versicherte Schwimmer gegenüber der Polizei. »Ich warf mich auf den Boden, instinktiv, alles ging so schnell.«

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Das Leben in der eigenen Welt

in Gesellschaft/International by

Der Schwager von Felix Schwimmer packt aus. Sein Schachspiel habe ihn in den Wahnsinn getrieben.

Gloria Mattinger

München – »Das Schwein muss weg!«, sagte Heinrich Matt, der 35-jährige Bankangestellte anlässlich einer Pressekonferenz in München. Das Verhältnis von Schwimmer zu seiner Frau hätte seit Langem im Argen gelegen, versicherte Matt. Seinen Einschätzungen nach war das Motiv Eifersucht. Das Blutbad sei dafür Beweis genug.

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»Ich bin unschuldig!« Die verzweifelten Worte eines Killers

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Führt mögliches Doppelleben des ermordeten Brüderpaares die Ermittler in die Sackgasse?

Victoria Preitscheid

München – Felix Schwimmer, der vermeintliche Amokläufer aus Bayern, betont seine Unschuld. Über den genauen Tathergang kann er aber wenig erzählen. Demnach soll eines der Opfer, Berthold Spiegel, die Familie von Felix Schwimmer ermordet haben. Stutzig macht die Polizei indes, warum Spiegel seinen Zwillingsbruder, Arnold Spiegel, – beide arbeiteten als Vertreter bei einer Versicherung – hätte ermorden sollen. Ein Motiv hiefür gäbe es nicht, versicherte Andreas Karbasing gegenüber der Presse. Die Ergebnisse der Spurensicherung würden lediglich auf einen Täter hindeuten: Felix Schwimmer.

Versicherungsbetrug als Motiv?

Der Leiter des Bundeskriminalamtes, Oberst Mürten, versucht trotzdem, an Schwimmers Behauptungen festzuhalten. Unterstützt wird Mürten dabei vom Innenministerium, das von möglichen Zusammenhängen zwischen den Spiegel-Brüdern und einem früheren Versicherungsbetrug in den Neunzigerjahren spricht. Gegenüber Journalisten räumte man allerdings ein, dass dieser Verdacht nicht erhärtet werden konnte.

 

 

Anti-Globalismus

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»Die Zeiten nationaler Kleinstaatlichkeit sind vorbei«, sagte der Leiter eines politikwissenschaftlichen Institutes in Wien in einem Zeitungsinterview für die österreichische »Niveau».

Klaus Kerlin

Die Gemeinschaften im Siegestaumel

»Die Zeichen der Zeit stehen auf Zusammenarbeit und Globalismus. Im Sinne einer gegenseitigen Wirtschaftshilfe soll es vor allem den Entwicklungsländern möglich sein, den Sprung aus der Armut zu schaffen. Dabei werden die Programme von den G-7-Staaten geliefert: Die Umsetzungen werden in den Weltwirtschaftsgipfeln diskutiert. Wer gegen diese Entwicklung ankämpft, ist nicht modern. Ein Mensch, der sich gegen internationale Verflechtungen stellt, wird in der Regel von deren Strukturen aufgerieben«, meinte der Wiener Professor weiter.

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