Die Spannung ist den Sicherheitsbeamten noch anzusehen an diesem 1. April 2016. Anwohner hatten sich in der Nacht zuvor über mehrere Verdächtige beklagt, die einen weißen Toyota im Berliner Bezirk Kreuzberg abgestellt hatten. Aufgrund der hohen Terrorgefahr – auch in Deutschland – war umgehend ein kompletter Straßenzug gesperrt worden. Unter enormen Sicherheitsvorkehrungen begannen Sprengstoffexperten, die vermeintliche Bombe zu entschärfen.
Spuren aus dem Moor
Die Überraschung war groß, als die Bombenexperten im Kofferraum des Wagens keinen Sprengsatz, sondern eine Leiche fanden. Ersten Hinweisen zufolge handelte es sich um eine Moorleiche. Wie der Tote in den Wagen gekommen war, ist ebenso unklar, wie die dessen Identität.
Im Schatten des Schwarzen Palastes
Verschwörungstheoretiker wollen indes weitere Vorboten auf ein Erstarken des Schwarzen Palastes sehen. »Es sei kein Zufall, dass es sich bei der getürkten Autobombe um einen weißen Toyota handelte«, sagte ein Informant, der sich Jetzt Aktuell nicht zu erkennen geben wollte. Zudem sei für ihn klar, dass es sich bei dem Toten um den seit 2001 vermissten Oberst Reiter handeln müsse.
Geheimakte: GTAZ
Oberst Reiter war 2001 von der Bundesregierung beauftragt gewesen, das GTAZ – das Gemeinsame Terror Abwehr Zentrum – unter höchster Geheimhaltung aufzubauen. Sein plötzliches Verschwinden damals hatte in der Politik für Aufsehen gesorgt. Das GTAZ wurde im September 2004 endgültig eingerichtet. Experten von insgesamt 40 Behörden arbeiten kollaborativ in der ehemaligen Kaserne vor dem Treptower Park. Darunter befinden sich: 16 Landeskriminalämter, 16 Landesämter für Verfassungsschutz, das Bundeskriminalamt, die Bundespolizei, das Zollkriminalamt, der Militärische Abschirmdienst, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie ein Vertreter des Generalbundesanwaltes. Ebenso arbeitet das GTAZ eng mit Geheimdiensten zusammen.
Nachrichten aus der Tiefe
Polizeisprecher weisen indes die Gerüchte um den Schwarzen Palast weit von sich. Dies sei eine Fiktion, die Angst schüren wolle. Nach den Anschlägen in Paris und Brüssel sei man in erhöhter Alarmbereitschaft. Panik jedoch, sei nicht angebracht. Mittlerweile sind die Straßen in Kreuzberg wieder frei. Erste Ergebnisse rund um die Identität der Moorleiche werden in den nächsten Tagen erwartet.