»Es war Notwehr«: Münchner Amokläufer beteuert Unschuld
Felix Schwimmer bleibt bei seiner Theorie und belastet Berthold Spiegel des mehrfachen Mordes. Spurensuche: Aschenreste geben Rätsel auf. Und: »Brisante Erkenntnisse« vorerst unter Verschluss.
Carl B. Cedern
München/Hamburg – Felix Schwimmer schreit. Schreit und beschwört seine Unschuld. Er sei »völlig unschuldig.« Und er habe seine Frau geliebt. Den Tathergang beschreibt er mit fiebrigen Worten. Rasend schnell. Dabei soll sich Schwimmer mit Mark Markiewitz, einem 40-jährigen Anlageberater aus Dresden, in das Haus zurückgezogen haben. Seine Frau, sein Sohn und die beiden Spiegel-Brüder seien draußen im Garten geblieben. Kurz darauf, so Schwimmers Schilderungen, soll Berthold Spiegel die Waffe gegen seinen eigenen Bruder und Schwimmers Familie gerichtet haben. Details kenne Schwimmer nicht, da er »mit dem Rücken zum Garten« gestanden habe. Lediglich Markiewitz könne die Vorgänge im Garten bemerkt haben, so Schwimmer weiter. Danach habe Berthold Spiegel auf Markiewitz geschossen. »Es war reines Glück, dass ich noch am Leben bin«, versicherte Schwimmer gegenüber der Polizei. »Ich warf mich auf den Boden, instinktiv, alles ging so schnell.«